Sonntag, 26. August 2012

Mount Revelstoke

Mt. Begbie
Tja, der Mount Revelstoke ist zwar kein besonders hoher und auch kein markanter Berg, aber einer, auf den man bequem mit dem Auto rauf fahren kann. Das ist hier schon was Besonderes. Und das macht den Mt. Revelstoke National Park auch zu einem Kleinod: Soweit ich sehe, ist es nirgendwo sonst möglich, so schön bequem die Höhe von immerhin knapp 1400 Meter zu erklimmen und dann eine prächtige Aussicht, eine wunderschöne Bergblüte (sogar jetzt noch, Ende August) und dazu noch super Wanderwege zu haben. Die Aussicht ist zwar laut Reiseführer nicht so spektakulär, wie die in den "großen" Nationalparks, aber eben wunderschön erreichbar, auch nicht überfüllt (trotz weekend!). Wie die Aussicht dann später sein wird, werde ich ja erleben.

Das Wetter muss nämlich mit spielen. Das hat es heute getan - fast. Es war zwar überall schön sonnig, aber nur um den Gipfel herum war eine Wolke. Die behinderte zwar kaum die Sicht, ließ aber den Vordergrund stets im Schatten liegen, siehe Fotos. Erst am frühen Nachmittag, als ich schon auf dem Rückweg war, kam dann die Sonne auch auf dem Mt. Revelstoke richtig durch. Umso bunter leuchteten dann die Farben der wirklich eindrucksvollen Bergblüte, und der Duft, Wahnsinn! Damit wirbt auch der Park, der ansonsten etwas im Schatten seiner großen Nachbarn steht, dies sehr zu Unrecht, wie ich heute sagen kann. Ich weiß zwar nicht, was noch alles kommt, aber das Erlebnis heute war schon toll.

Leider ist es mit dem Wandern nicht ganz so, wie ich mir das gewünscht hätte. Es gibt nämlich keine "guided tours" hier wie seinerzeit in Australien. Alles ist darauf eingerichtet (auch im Glacier NP wird das morgen so sein), das "Wesentliche" in kleinen Runden nahe des Visitor Centers zu Gesicht zu bekommen, maximal eine Stunde Weg. Mehr ist den normalen Besuchern wohl nicht zuzutrauen: eine Stippvisite halt mit kleinem, möglichst durch Schilder gut erklärtem ("interpretive") Rundweg, asphaltiert, oft auch für Rollstühle zugänglich. Wer mehr will, dem stehen die trails offen, nur gehen die meist über 6, 7 Stunden und mehr, zwar auf beschilderten Wegen, aber eben doch allein in der Wildnis der Parks.

Und das ist das Problem. Man kann hier überall als erste Regel beim Hiking lesen: "Never walk alone." Genau. Hier gibts nämlich keine Almhütten oder Bergwacht-Posten. Ist man außer Rufweite der nächsten Ranger Station, ist man auf sich allein gestellt. Das ist mir als Risiko einfach zu groß in fremder Umgebung. "Bear-Country" ist es außerdem. So muss ich auf schöne Wege leider verzichten, wie heute, als ich einen mich sehr reizenden Wanderweg zu drei etwas entfernter und hoch gelegenen Seen nach zwei Kilometern abbrach und umkehrte. Die Wanderer vor mir, an deren Sohlen ich mich geheftet hatte, waren auch umgedreht... Schade. Zu zweit wäre das alles kein Problem. Hier komme ich mit dem Alleinreisen an eine kritische Grenze. Sehr schade.

Aber das, was ich gegangen bin (schöne kleine Gipfel-Rundwege) und gesehen habe, war auch schon sehr schön und eindrucksvoll genug, so dass ich wirklich einen wunderbaren Tag hatte. Statt vieler Worte seht einfach die BILDER !

Morgen geht es weiter nach Golden (so heißt der Ort ca. 150 km östlich von Revelstoke) dicht beim Glacier und Yoho National Park. Programm für zwei Tage!

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