Bei trübem Wetter bin ich morgens zum Denali National Park aufgebrochen, 400 km Fahrt nach Norden ins Landesinnere. Zunächst ging es im weiten Tal des Susitna Rivers aufwärts, gerahmt von arktischen Tundrawäldern (Fichten (spruce), Birken) und hohen Bergen, an zwei Stellen mit fantastischem Ausblick auf die mächtige Berg- und Gletscherwelt des Mount McKinley. So stehts im Reiseführer. Zu sehen war leider überhaupt nichts, da es inzwischen heftig zu regnen begonnen hatte. Nun, ich habe am Montag auf der Rückfahrt eine weitere Chance, und natürlich morgen. Der Wetterbericht verheißt Besserung. Schon bei der Ankunft im Park, jenseits des kleinen Passes nunmehr im Tal des Nenana River, hatte es bereits aufgehellt.
Ich habe mich beim Visitor Center informiert und auch gleich eine kleine Wanderung unternommen. Man ahnt schon die weitläufige Bergwelt mit dem ganz eigenen arktischen Charakter, gerade auch bei der Flora. Es blüht übrigens jetzt in Alaska aller Orten wunderschön, besonders beherrschend ist das leuchtende Rot der Weidenröschen! Der Duft in den lichten Föhrenwäldern ist sehr würzig, recht anders als bei uns, aber sehr angenehm. Überall sind auch Beeren und Pilze zu finden - wird Zeit dass sich die Bären, Luchse, Elche ihren Winterspeck anfuttern. Ach ja, Regeln im Park: Kommt ein angriffslustiger Elch: Weglaufen. Kommt ein neugieriger Bär: Bloß nicht weglaufen, sondern stehen bleiben ("stand the ground"), mit den Armen über dem Kopf fuchteln und beruhigend auf den Bären einreden. Na, wenn das man hilft...
Vor dem Eingang zum Park, also außerhalb der Parkgrenzen (nach meiner groben Schätzung ist der Denali so groß wie Hessen), hat sich eine Hotelstadt entwickelt nach total amerikanischem Muster, ich werde sie gleich erkunden und vielleicht auch noch ein Foto machen zu dokumentarischen Zwecken. Ich wohne in einer der vielen Hotelanlagen, bestehend as zahlreichen Hütten oder besser Chalets mit allem Komfort. "Meine" Anlage hat 384 Zimmer... und ist wie gesagt eine von mehreren solchen Hotel - Dörfern, die zusammen die Denali Hotelstadt ergeben. Sie ist allerdings mitten in den Wald gebaut und recht gut versteckt. Erst wenn man rein fährt, sieht man, wie groß sie ist - und welches Gewimmel da herrscht! Drum herum die Landschaft ist wunderschön.
Ebenfalls typisch amerikanisch, was ich sehr zu schätzen weiß: Überall gibt es freies, also wirklich frei ohne Passwort zugängliches WLAN, sogar hier in der "Wildnis", also in Denali Stadt, in meiner Blockhütte und auch im Visitor Center. Das ist auch in Anchorage so. Jedes Cafe oder Restaurant, auch Geschäfte, haben freien Internetzugang. Es fehlt nur noch eine praktikable Mashup-Technik zum Wechseln der WLAN-Zugänge, dann könnte man auf den Mobilfunk fast verzichten. Tolle Sache! Da hinken wir noch um Jahre (und Mentalitäten) zurück...
Morgen geht es dann früh um 7 Uhr los zu einer geführten Tagestour mit Bus tief in den Denali Park, 12 Stunden lang. Also gehts heute früh zu Bett :) Vielleicht binde ich später noch ein Fotos aus "Denali City" an dieser Stelle ein. -
Jetzt ist später, und diese Touristenmeile ist schlimmer, als ich dachte, obwohl bei den Besuchermassen unvermeidlich. Die Alaska Railway hat übrigens in Denali einen nagelneuen Bahnhof spendiert bekommen, muss sich wohl lohnen.
Es ist noch heller geworden, der Wetterbericht ist gut, also habe ich große Hoffnung, dass es morgen ein schöner Tag wird am Mount McKinley!
In diesem Webalbum gibt es jetzt und demnächst noch mehr und vor allem schönere (hoffe ich) Fotos direkt aus dem Denali Nationalpark:
Google Webalbum Denali
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen